Dr. Werner Pfeil soll für die FDP nach Brüssel
Stolberg. Äußerst harmonisch verlief die Jahreshauptversammlung der FDP.
Erfreut zeigte man sich über das gute Wahlergebnis bei den Bundestagswahlen:
Ein zweistelliges Ergebnis - knapp über 10 Prozent - hatte man in Stolberg
lange nicht mehr erreicht.
In dem Zusammenhang wurde auch ein Rückblick auf das Sommerfest unter dem
Motto «Mit Kind und Kegel zur FDP» gemacht, das großen Anklang in der
Bevölkerung gefunden hat. Auch der Anstieg auf 81 Parteimitglieder fand
lobende Worte.
Distanz äußerte man allerdings in Bezug auf Möllemanns Verhalten nach der
Wahl. «Die allgemeine Verärgerung ist berechtigt und nachvollziehbar», so
Bernd Engelhard, der Kreisvorsitzende der FDP.
Nach dem Bericht des Vorstands und dem Kassenbericht des Kassenprüfers
Ludwig Rossbach wurde der Vorstand entlastet.
Dessen gute Arbeit bestätigten die Mitglieder bei den Wahlen: Einstimmig
wurde der Vorsitzende Axel Conrads in seinem Amt bestätigt. Mit nur zwei
Gegenstimmen bleibt Peter Steffens 2. Vorsitzender.
Im Amt der Schatzmeisterin bleibt Annemarie Schreiber, die sich trotz langer
Krankheit bereit erklärte, das Arbeit weiter zu führen. Als Schriftführer
wurde Ralf van der Brück bestätigt. Als Beisitzer fungieren Rainer
Soldierer, Roland Ganser, Jens Chantré, Kurt Brodmühler und Birgit
Schultes-Zartmann. Kassenprüfer sind Lutz Roßbach und Stefan Wiemann.
Mit Spannung erwarten die FDPler nun die Europawahl im nächsten Jahr:
Der vorläufige Kandidat, der jetzt zum ersten Mal offiziell genannt wurde,
erscheint den Politikern als geeigneter Fachmann in europäischen Fragen: Der
Stolberger Rechtsanwalt Dr. Werner Pfeil kennt sich mit europäischem Recht
bestens aus.
Zufriedenheit wurde auch mit Blick auf die Arbeit der Fraktion geäußert.
Dadurch, dass man keine Koalition gebildet habe, bleibe man weiter
unabhängig und kein «Wurmfortsatz» einer der beiden großen Parteien.
Kämmerer Dr. Zimdars kritisiert Haushaltslage
Mit Kritik an diesen wurde hingegen nicht gespart: «Wir weisen bereits seit
zehn Jahren auf die schlechte Finanzlage hin», ärgert sich Dr. Wolfgang
Zimdars darüber, dass sich die Haushaltsschulden immer weiter vergrößert
haben, ohne dass frühzeitig entsprechende Sparmaßnahmen beschlossen wurden.
Auch mit der jetzigen Finanzpolitik sind die Liberalen nicht zufrieden: «Wir
plädieren für ein Haushaltssicherungskonzept. Wir müssen uns auf das
Nötigste beschränken», erklärt Bernd Engelhard. Da bleibt nur der Hinweis
auf den FDP-Slogan: «Sparen ist bitter - bitter notwenig.»
Aachener Zeitung Online, 23.02.2003