Biologe ist sicher: «Ganz Schalke hat Fußpilz»
Stolberg. Heiterkeit machte sich breit, als der Biologe Dr. Guido Fischer
von der Uniklinik der RWTH Aachen dem jugendlichen Auditorium kund tat, dass
die gesamte Profi-Fußballmannschaft von Schalke 04 unter Fußpilz leidet.
«Nicht ungewöhnlich», urteilte der Biologe, der sein Abitur am
Goethe-Gymnasium absolviert hat und jetzt wissenschaftlicher Assistent am
Institut für Hygiene und Umweltmedizin der RWTH Aachen ist.
«Rund 30 Prozent aller Deutschen leiden unter dieser unangenehmen
Pilzerkrankung», so Fischer in seinem Vortrag «Pilze und Gesundheit - ein
Gegensatz?» - und belegte diese Offenbarung mit mehr oder weniger
geschmackvollen Bildern...
Der Vortrag von Guido Fischer war Bestandteil eines Recherchebesuchs von 13
Schülern einer neunten Klasse des Lise-Meitner-Gymnasiums aus Falkensee,
begleitet von drei Schülern vom Goethe-Gymnasium, im Klinikum.
Seit Montag sind die Brandenburger Schüler und ihre Klassenlehrerin Ute
Reichelt im Rahmen des Projekts «Jugend recherchiert Umwelt - 100 Schulen im
Dialog» in Stolberg zu Gast.
Bereits seit zwei Jahren wird das Projekt in Zusammenarbeit des «Instituts
zur Objektivierung von Lern- und Prüfungsverfahren» (IZOP) und der
«Deutschen Stiftung Umwelt» (DBU) auf Initiative von Bundespräsident
Johannes Rau mit 20 Tageszeitungen - darunter die Aachener Zeitung - sowie
100 Schulen aus den neuen und alten Bundesländern durchgeführt.
Das Projekt verfolgt im Wesentlichen drei Ziele: Durch persönliche
Begegnungen soll die «innere Einheit» Deutschlands gestärkt, Vorurteile
sollen abgebaut werden. Zudem werden Umweltthemen und -probleme in
Deutschland den Schülern auf eine anschauliche Weise vermittelt.
Und zu guter Letzt werden die Jugendlichen im Rahmen eines
medienpädagogischen Unterrichts an die Tageszeitung herangeführt, gilt es
doch für die Falkenseeer nach dem Besuch in der Kupferstadt, eine Seite in
der heimatlichen «Märkischen Oder-Zeitung» zu gestalten.
Das Stolberger Goethe-Gymnasium und das Gymnasium aus dem Landkreis
Havelland bilden dabei eine Projekt-Partnerschaft.
Waren im April noch die Schüler aus der Kupferstadt zu einem einwöchigen
Besuch in Brandenburg, so sind jetzt die 13 Pennäler aus dem neuen
Bundesland bei Stolberger Familien untergebracht. Vormittags heißt es, die
Schulbank zu drücken, danach ist Freizeit angesagt.
Professor Adolf Eisenträger vom Aachener Klinikum hatte die Schüler begrüßt
und einen kurzen Überblick über das Institut für Hygiene und Umweltmedizin
gegeben, bevor Dr. Gerhard-Andreas Wiesmüller die Besucher über Ursache und
Wirkung von Umwelteinflüssen auf die Gesundheit am Beispiel von 682
Patienten erläuterte.
Weitere Vorträge von Dr. Stefan Hahn, Chemiker, und Prof. Adolf Eisenträger
sowie eine Institutsführung rundeten den Besuch im Aachener Klinikum ab.
Aachener Zeitung Online, 17.06.2003