Gute Zeiten für die 9d des «Goethe»
Stolberg. Sie haben für Nachbarn eingekauft, den Hund Gassi geführt, in
Supermärkten Waren aufgefüllt und Smarties im Einweckglas schätzen lassen:
Die Schüler des Goethe-Gymnasiums haben sich einiges einfallen lassen.
Das alles, um Geld für die Typisierungsaktion der DKMS (Deutsche
Knochenspenderdatei) am 12. März zusammen zu bekommen. Mit ihrem
Einfallsreichtum machten die 9d und zwei Mädchen aus der 6 c den dritten
Platz im DKMS-Wettbewerb «Leben spenden macht Schule».
«Wir haben 600 Gymnasien in ganz Nordrhein-Westfalen angeschrieben. 39 haben
geantwortet», bilanzierte Silvia Marcello vom PR-Team der DKMS, die am
Mittwoch den Goethe-Gymnasiasten persönlich zum dritten Platz gratulierte.
Die «Siegestrophäe» für den dritten Platz: Ein Tag in den Babelsberger
Filmstudios inklusive Abstecher zum Dreh von «Gute Zeiten, schlechte
Zeiten».
Leben retten
Der DKMS-Jugendwettbewerb in Nordrhein-Westfalen hat eine Vorreiterrolle.
Denn auch die Schulen in den anderen Bundesländern sollen mitmachen. 2005
wird der Wettbewerb auf Hessen und Thüringen ausgedehnt, «wir hoffen, eines
Tages deutschlandweit alle Schulen zu erreichen», zeigte sich Silvia
Marcello optimistisch.
Eine Typisierung kostet 50 Euro. Das sind fünf Milliliter Blut und 50 Euro,
die über ein Leben entscheiden können. Kristina Laumen und Lucy Yardley von
der 6c wissen das.
Die beiden Mädchen setzten bei der Beschaffung des Geldes auf die Neugierde
der menschlichen Natur: Sie füllten ein Einweckglas mit Smarties und ließen
die Leute für einen kleinen Obolus raten, wie viel Schoko-Linsen sich in dem
Behältnis befinden. 151 Euro kamen so für die Typisierung zusammen.
Die Schüler der 9d tauschten für einen Tag den Unterricht mit dem
Berufsleben, erarbeiteten auf diese Weise 914 Euro für den 12. März. Es gab
noch weitere viele, schöne Ideen, die inklusive Einzelspenden 3088 Euro
einspielten.
Für die Schule war es nicht nur wichtig, dass den Kranken geholfen wird,
sondern auch, dass die Jugend soziale Kompetenz erlangt, meinte
Schulleiterin Stefanie Luczak. Doch nicht nur das: Die Schüler vom Goethe
wissen jetzt genau, was eine Stammzellenspende ist, wie sie vorgenommen
wird. Dieses Wissen ist Grundvoraussetzung, um Vorteile abzubauen und
weitere Menschen für die gute Sache zu gewinnen.
Aachener Zeitung Online, 16.02.2005