Malte und Christina verzaubern mit «Emil» und «Oma»
Stolberg. Sieger waren sie alle, doch nur einer konnte gewinnen. Die fünf
Schulsieger des Lesewettbewerbs der sechsten Klassen trafen am Mittwoch zur
Entscheidung auf Stadtebene in der Stadtbücherei gegeneinander an.
Zakaria Atriss von der Probst-Grüber-Schule und Christina Margraf von der
Hauptschule Kogelshäuserstraße sowie in einem gesonderten Wettstreit Julia
Fuchs vom Ritzefeld-Gymnasium, Malte Raskin vom Goethe-Gymnasium und
Angelique Simons von der Realschule Walther-Dobbelmann-Straße.
Einmal tief durchatmen und los geht´s
Bürgermeister Hans-Josef Siebertz wünschte den Jungen und Mädchen viel
Glück, dann folgte noch ein letzter, verstohlener Blick ins Buch, ein tiefes
Durchatmen und los ging´s.
In einem ersten Durchgang lasen die Jungen und Mädchen aus Büchern vor, die
sie selber mitgebracht hatten. Die ausgewählte Literatur hätte
unterschiedlicher kaum sein können: Von ernsten Themen wie zum Beispiel in
«Davids Versprechen» von Jürgen Banscherus über lustige Geschichten wie in
«Schrubber und die Hühnergang» bis hin zu R.L. Stine´s spannendem
«Gänsehaut - Der Vampir aus der Flasche».
Im zweiten Teil musste ein unbekannter Text vorgetragen werden. Nacheinander
wurde aus «Wolfsbande - Der Mönch» von Waltraut Lewin gelesen.
Eine Jury, bestehend aus fünf Mitgliedern - unter ihnen
Diplom-Bibliothekarin Beate Klaas als Leiterin der Stadtbücherei, Silvia
Sillius vom Kulturamt, Cornelia Wolter als Vorsitzende des Fördervereins und
zwei Vertreter der Presse - bewerteten die Vorträge nach den Kriterien
Textverständnis, Lesetechnik und Textgestaltung. Da alle Schüler nicht nur
ihr Bestes gaben, sondern auch alle außerordentlich gut vorlasen, musste
eine schwere Entscheidung getroffen werden.
Als Sieger der Hauptschulen wurde schließlich Christina Margraf bestimmt,
die aus Peter Härtlings «Oma» gelesen hatte. Gewinner der Realschulen und
Gymnasien wurde Malte Raspin vom Goethe-Gymnasium, der im ersten Teil aus
«Emil und die Detektive» von Erich Kästner vorgetragen hatte. Beide hatten
nur einen knappen Punktvorsprung vor ihren Mitstreitern erzielt.
Alle Teilnehmer wurden mit Urkunden und Buchpreisen, gestellt vom
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V., ausgezeichnet. Den beiden
Siegern wurde zusätzlich ein Büchergutschein über 5 Euro überreicht, der in
allen Buchhandlungen eingelöst werden kann.
Zum 44. Mal initiiert der Börsenverein des Deutschen Buchhandels den
bundesweiten Vorlesewettbewerb für Schüler der sechsten Klassen. Über 680
000 Kinder an rund 7500 Schulen nehmen jährlich daran teil.
Nach dem Stadtentscheid folgen jetzt die Kreis-, Bezirks- und Länderrunden
bis zum Bundesentscheid.
Aachener Zeitung Online, 15.01.2003