80.000 Euro als absolutes Minimum für neue Medien
Stolberg. 80.000 Euro jährlich müssen es schon sein - diese Feststellung
trifft zumindest die Verwaltung hinsichtlich der neuen Medien, mit denen
alle Stolberger Schulen ausgerüstet werden sollen.
Nachdem die projektbezogene Förderung des Landes zum 1. Januar 2003
abgeschafft worden ist, müssen die Kommunen Anschaffungen und Reparaturen
mit Geldern aus der Schulpauschale bestreiten.
Die wird voraussichtlich schon beim nächsten Mal geringer ausfallen als noch
in diesem Jahr.
Dem ebenso zum Trotz wie der angespannten finanziellen Lage der Stadt sieht
die Verwaltung die jährlich angesetzten 80.000 Euro als absolut notwendiges
Minimum an - und verweist dabei auf Berechnungen des Landes, die von
Beträgen im oberen sechsstelligen Bereich ausgehen.
Ob die Fraktionen diese Ansicht teilen, wird sich Dienstag Abend bei der
erwarteten Verabschiedung des Doppelhaushaltes 2003/04 durch den Rat zeigen.
Dann werden auch die Augen der Schulleiter erwartungsvoll auf das Rathaus
gerichtet sein, haben die Schulen doch in diesem Jahr noch keine Mittel für
neue Medien erhalten.
Erst nach der Genehmigung des Haushaltes kann sich dies ändern. Dann wird,
so Schulamts-Leiter Udo Griese am Montag gegenüber der SZ, die genehmigte
Summe nach bewährtem Muster im Einvernehmen mit den Vertretern der
städtischen Bildungseinrichtungen verteilt werden.
Um die Gelder in Zukunft noch effektiver einsetzen zu können, wird derzeit
ein Medienkonzept vorbereitet. Anders als beispielsweise in Herzogenrath
oder Eschweiler, wo die Verwaltung externe Firmen zu diesem Zweck beauftragt
und mit jeweils rund 15 000 Euro bezahlt hat, soll das Konzept in Stolberg
in Eigenregie erstellt werden.
Am grundlegenden Problem wird allerdings auch dies nichts ändern. «Die
Tendenz geht angesichts der sich schnell entwickelnden Medienwelt immer mehr
in Richtung Sponsoring», berichtet Griese und fügt vor diesem Hintergrund
rhetorisch fragend hinzu: «Was sind schon 80.000 Euro für die Schulen einer
ganzen Stadt?»
Aachener Zeitung Online, 02.06.2003