Holz und Wald bestimmen sein Leben
Krings feiert morgen 80. Geburtstag
Stolberg-Zweifall. In einer Kutsche wurde Eberhard Krings
zehn Tage nach seiner Geburt in Niederschelderhütte von der Sieg
mit seiner Mutter nach abenteuerlicher Fahrt durch das von Franzosen
besetzte Rheinland ins väterliche Haus nach Zweifall gebracht.
Anwesen und Ort am Rande der Nordeifel wurden ihm zur geliebten Heimat.
Holz und Wald bestimmten sein Lebern. Und dort in unmittelbarer Nähe
des von seinen Eltern gegründeten Sägewerkes begeht er als rüstiger
Seniorchef am morgigen Tag seinen 80. Geburtstag.
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Ein Musiker, Politiker und Vereinsmensch wird 80 Jahre alt: Eberhard Krings.
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Nach der evangelischen Schule in Zweifall besuchte Eberhard Krings
das Goethe-Gymnasium in Stolberg, wo er im Februar 1942 das Abitur
baute. Bereits zwei Tage später wurde er zur Luftwaffe eingezogen,
kam aber nicht als Pilot zum Einsatz, sondern als
Fallschirmjägerinfantrist, als der er Anfang 1945 bei Kleve in
Gefangenschaft geriet. Sofort nach seiner Heimkehr im September des
gleichen Jahres arbeitete er mit am Wiederaufbau des elterlichen
Betriebes. Erste Kenntnisse darüber hatte er bereits während seiner
Schulzeit erworben.
Und so war auch sein weiterer beruflicher Werdegang vorgezeichnet.
1947 nahm er das Studium der Holz- und Forstwirtschaft an der
Universität Hamburg auf, das er nach drei Jahren mit dem Diplom
abschloss. Dort lernte er auch seine Frau Else kennen, die mit ihm
in das schöne Eifeldorf zog, wo er die Leitung des Krings'schen
Sägewerks übernahm. Zwei Kinder gingen aus der Ehe hervor. Sohn
Joachim führt seit 1985 den Betrieb.
Trotz starker beruflicher Inanspruchnahme fand Firmenchef Eberhard
Krings noch ausreichend Zeit für seine Hobbys und Engagements in
Vereinen und Politik. So wurde er als begeisterter Segelflieger
Mitbegründer des Mausbacher Luftsportvereins, war zehn Jahre lang
Vorsitzender des "Pony-Reit- und Fahrvereins Aachen Stadt und Land",
ist seit über 40 Jahren eifriger Sänger im evangelischen Kirchenchor
Zweifall und seit mehr als 30 Jahren steter Wanderer im Eifelverein
bei der Ortsgruppe Zweifall, den er über zwei Jahrzehnte führte und
dessen Ehrenvorsitzender und Kulturwart er gegenwärtig ist.
Sein politisches Interesse zeigte Eberhard Krings in der Arbeit für
die FDP, zunächst mit der Mitgliedschaft im Rat von Kornelimünster
während der 50er Jahre und von 1978 bis 1985 als Stolberger Ratsherr
und stellvertretender Bürgermeister der Kupferstadt. Dazu ist er von
1987 an aktives Mitglied im Städtepartnerschaftskomitee von
Faches-Thumesnil. Seine besondere Liebe aber gilt bis heute dem
Akkordeonspiel, das er über 30 Jahre lang im Akkordeon-Orchester
Breinig gepflegt hat und mit dem er jetzt noch alte pflegebedürftige
Menschen erfreut. Musiziert der Achtzigjährige doch alle 14 Tage
eine Stunde lang vor den Bewohnern des Langerweher Pflegeheims
"Haus Wehebach".
Für all diese ehrenamtlichen Tätigkeiten wurde ihm 1987 das
Bundesverdienstkreuz verliehen. Den vielen Glückwünschen, die
Eberhard Krings am morgigen runden Geburtstag von überall erreichen
werden, schließt sich die Stolberger Zeitung herzlich an.
Aachener Zeitung, 26.04.2003