Der (An)Sturm auf die Bastille
Von Jörg Kleis (Stufe 12)
Alle Jahre wieder - und zwar mit Pauken und Trompeten (oder auch Trillerpfeiffen
und Super-Soaker Dynablaster SL 500 mit Warmwasser Direkteinspritzung) ist es des
Schülers Freud und des Lehrers Leid: DAS STÜRMEN. So nahm die Gaudi auch am
berühmt berüchtigten Donnerstag, dem 20. Juni 2002, seinen Lauf (schließlich wusste ja
keiner, dass an jenem Donnerstag gestürmt werden sollte...).
Bekanntlich ging es ab der dritten Stunde um Sein oder Nicht-sein. Kaleidoskopartig ließen
die 13er noch einmal ihr Leben an sich vorbeiziehen (stell' ich mir jetzt einfach mal so vor...)
und begannen dann mit ihrer Operation "Glabiator". Nachdem jeder Klassenraum mehr oder
weniger überrascht, überfallen und überflutet wurde, wurden die Schüler zur Sporthalle
gepeitscht, wo dann Waschgang Nr. 2 bei 30°C begann. Manche 13er, die man zuvor noch
als Freunde gekannt hatte, gingen später über Leichen und mutierten zu wilden Bestien. Doch
was die Schüler in der Sporthalle erwartete, war nicht von schlechten Eltern: Ganz im Stile
des alten Roms mit einer Prise "American Gladiators" aus dem DSF und getreu dem
Abimotto '02 waren (Matten-) Wagenrennen, Schwebebalkenkampf, Tauziehen, Ringen und
andere unterhaltsame Wettspiele vorbereitet. Besonders hier hervorzuheben wäre wohl der
Anblick eines Herrn Meier beim Balanceakt oder einer Frau Nottebaum beim schier
unglaublichen 5-Minuten-Dauerlauf auf der angeheizten Jagd nach Puzzleteilen. Da blieb
kein Auge trocken. Am Ende hieß es dann 10:0 für die Schüler (oder so ähnlich) - nur
schade, dass wie im alten Rom tatsächlich die Verlierer den Löwen nicht zum Fraß
vorgeworfen wurden...
Alles in Allem muss man sagen, dass das Stürmen noch eine der letzten verbliebenen
altbewehrten Traditionen ist, die wir als 12er auch gerne für nächstes Jahr pflegen werden.
Schülerzeitung Goethes Faust, 1/2002