Tanzen ist ihre Leidenschaft
Vierfache Weltmeisterin Susanne Rüben
Stolberg. Ausverkaufte Halle. Rhythmen aus Lateinamerika. Blankpoliertes Parkett. In dieser
Kulisse eroberte Susanne Rüben mit dem TSG Bremerhaven am Samstag den Weltmeistertitel. Es ist der
vierte für die Tänzerin aus Stolberg.
Mit dem TC Schwarz-Gelb Aachen holte Susanne Rüben vor Jahren zwei Mal die Goldmedaille bei der
Weltmeisterschaft im Formationstanz. Aus privaten Gründen nahm die 22-Jährige im März 2000 Abschied vom
Aachener Team und setzte ihr Grundschullehrer-Studium in Münster fort.
Ohne Tanzen ging es aber nicht. Nach dem Abschied in Aachen begann sie ihr Training beim TSG
Bremerhaven. Sechs Wochen harte Arbeit reichten, da stand Susanne Rüben mit dem neuen Team oben auf dem
Treppchen bei der WM. In diesem Jahr folgte der zweite Triumph - Lohn der Arbeit. "Sechs mal die Woche
fahre ich von meinem derzeitigen Wohnort Bremen nach Bremerhaven zum Training", berichtet die
Weltmeisterin. Nur montags sei Ruhetag, ansonsten werde die Choreografie einstudiert.
Das klingt nach Beruf "Tänzerin". "Tanzen ist und bleibt ein Hobby", betont Susanne Rüben. Sie liebe es,
Musik zu hören und darauf zu tanzen. Selbst nach dem Training würde sie gerne noch ein paar Walzer oder
andere Standardtänze aufs Parkett legen. "Ist aber schwer, einen Partner zu finden, der dazu noch Lust hat."
Im Trainig und auf Wettbewerben geht es allerdings nur um Lateinamerikanische Tänze. Samba, Cha Cha Cha,
Rumba, Paso Doble und Jive werden in den Formation umgesetzt. Das Team der TSG Bremerhaven hat dies so
überzeugend dargeboten, dass fünf von sechs Wertungsrichtern die Bestnote vergaben. "Die Litauer haben
steifer getanzt und pflegen eher den Ballettstil", erklärt Susanne Rüben. Die Weltmeisterformaton dagegen habe
ein hohes Tempo angeschlagen und sehr viel mit dem Körper gearbeitet. "Das habe ich mir alles im Fernsehen
angeschaut", sagt die Tänzerin, die immer gerne in ihr Elternhaus zurückkehrt.
Nach kurzer Pause geht es in Kürze wieder in den Norden. Nicht nur zum Tanzen: Das erste Staatsexamen steht
schon im Terminkalender...
Stolberger Nachrichten, 27.11.2001