Ein Gymnasium schreibt Geschichte in Stolberg
Goethe-Gymnasium feiert 150 Jahre. Unter dem Motto "Dauer im
Wechsel" wird am Samstag das Jubiläumsjahr eröffnet. Stolz auf
gemeinsame Projektarbeit.
Stolberg. Eine Schule schreibt Geschichte - und mit ihr etliche Generationen von Schülern und
Lehrern. Das Goethe-Gymnasium in Stolberg feiert dieses Jahr sein 150-jähriges Jubiläum und blickt
auf eine Zeit voller Lebendigkeit zurück, geprägt von Ereignissen und Veränderungen in Bildung und
Erziehung.
Schulleiterin Stefanie Luczak und ihr Stellvertreter Dr. Friedhelm Mersch sowie die Lehrkräfte
Manfred Krajewski und Marianne Koitka sind stolz auf das lange Bestehen ihrer Schule.
150 Jahre Goethe-Gymnasium - wie wird dieses Bestehen gefeiert?
Luczak: Wir haben bereits vor einem Jahr angefangen, uns Gedanken zu machen, wie wir den Festakt
zum Jubiläum gestalten wollen. 150 Jahre müssen gebührend gefeiert werden, daher erscheint uns das
offizielle Fest am kommenden Samstag nicht ausreichend. Wir wollen das ganze Jahr auf den "runden
Geburtstag" ausrichten.
Mersch: Dieses Ereignis soll in das Leben der Stadt Stolberg eingebunden werden, es soll die Ge- und
Verbundenheit der Schule mit der Stadt zeigen. Daher wird das Jubiläumsjahr mit dem Festakt am
Samstag eröffnet.
Luczak: In diesem Rahmen veranstalten wir im Sommer eine Projektwoche mit anschließendem "Tag
der offenen Tür" und im Winter ein großes Schulkonzert, an dem Lehrer, Schüler und Ehemalige
teilnehmen werden.
Wie äußert sich das Engagement der Lehrer und Schüler?
Luczak: Beide Seiten und auch die Eltern sind sehr motiviert und haben neben der täglichen Arbeit
großen Aufwand betrieben. Da wir leider keine finanzielle Unterstützung erfahren haben, waren wir
gezwungen, unsere Festschrift, den Festakt am Samstag und das Jubiläumsjahr selbst zu finanzieren.
Die Schüler haben zum Beispiel letztes Jahr ein Sommerfest organisiert und dabei viel Geld
eingenommen. Außerdem unterstützt uns der Verein der Ehemaligen enorm, sowohl finanziell als auch
organisatorisch.
Koitka: Besonders die Kunst- und Musikklassen sind sehr aktiv. Im Bezug auf das Motto unseres
Jubiläumsjahres "Dauer im Wechsel" (Goethe-Gedicht) und das Ginkgoblatt-Symbol haben sie sich im
Unterricht intensiv mit Gedichten von Johann Wolfgang von Goethe beschäftigt und Collagen und
Ölgemälde angefertigt.
Krajewski: Es ist bemerkenswert: Die gesamte Schulgemeinschaft arbeitet an einem gemeinsamen
Projekt - von der ersten Idee über die Detailplanung bis zur Realisierung.
Am kommenden Samstag erscheint die Festschrift. Wie Lange haben sie an diesem Werk gearbeitet?
Mersch: Die Ausarbeitung des Buches hat lange gedauert und war mit enormem Aufwand verbunden.
Schon letztes Jahr im Februar hat sich eine Arbeitsgruppe von rund zwölf Kollegen gebildet, die die
komplette Festschrift selbst entwickelt und gestaltet haben.
Luczak: Die Inhalte spiegeln die Arbeit des Kollegiums wider. Wir sind besonders stolz darauf, dass
die Festschrift keine Werbung beinhaltet. Außerdem ist uns seitens der Eltern ein großer
Vertrauensvorschuss zuteil geworden, da wir zur Vorfinanzierung des Druckes bereits 330
Optionsscheine an sie verkauft haben. Ab kommenden Montag ist die Festschrift dann für jedermann
bei der Stadt Stolberg und in Buchhandlungen für zehn Euro pro Stück zu erwerben.
Aachener Zeitung, 05.02.2004
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Schulleiterin Stefanie Luczak blättert in der Festschrift: "Uns ist ein kleines Meisterwerk gelungen,
worauf wir sehr stolz sind." Foto: S. Esser
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